Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum

Wir sind Biosphärenschule!

„Unsere Welt entdecken, verstehen, gestalten“ ist das Motto des Netzwerks Biosphärenschulen. Schulen, die ihren Schülerinnen und Schülern das Biosphärengebiet, seine biologische Vielfalt und verschiedene Kulturtechniken näher bringen wollen, haben die Möglichkeit, sich auf Basis eines Kriterienkatalogs als Biosphärenschule zertifizieren zu lassen.

Biosphärenschulen fühlen sich dem Biosphärengebiet und seinen Themen eng verbunden und sensibilisieren und begeistern ihre Schülerinnen und Schüler für verschiedene Lebensräume und Lebenswelten. Biosphärenschulen verstehen sich als Partner des Biosphärengebiets und gestalten ihre Schule im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung als Lern-, Lebens- und Erfahrungsort.

(Quelle: https://www.biosphaerengebiet-alb.de/foerdern-mitmachen/biosphaerenschulen)

Die Idee,...

...eine „Biosphärenschule“ zu werden hatte unser früherer Schulleiter Ulrich Deuschle.
Grundlage dafür waren vielfältige Projekte, die wir schon seit vielen Jahren an unserer Schule durchführen und die alle mit BNE, also Bildung für nachhaltige Entwicklung, zu tun haben.

  • Wir haben unseren Schulgarten, in dem wir jedes Jahr säen, pflanzen und ernten und dabei spannende Beobachtungen mit Pflanzen und allerlei kleinen Tieren machen.
  • Mehrere Wildbienenhotels im Garten sorgen dafür, dass sich Insekten im Garten wohl fühlen und fleißig die Blüten befruchten aus denen dann Früchte wachsen können.
  • Bei unserem jährlichen Schulgartenfrühstück im Herbst ist die Öffentlichkeit eingeladen, den Schulgarten zu besichtigen. Das Frühstück wird mit Lebensmitteln aus der Region, aus Bio-Anbau und, wo das nicht möglich ist, weil beispielsweise Kaffee bei uns gar nicht wächst, aus Fairem Handel zubereitet.
  • Verschiedene Klassen beteiligen sich jedes Jahr an der Apfelernte. Der städtische Obstbaubetrieb weist uns dafür immer einige Bäume zu. Aus den Äpfeln wird leckerer Apfelsaft gepresst, den wir dann selber trinken und auch verkaufen.
  • Jedes Jahr beteiligen wir uns auch an der Markungsputzede der Stadt Metzingen. Wir sammeln immer Müll am Spalerbach und manchmal auch an der Erms.
  • Im Winter sind wir (vor Corona) immer in den Wald gegangen und haben mit dem Förster kleine Birken geschnitten. Die verarbeiten wir dann zu unseren bekannten Birkenkerzen und verkaufen sie auf dem Weihnachtsmarkt.
  • Einmal im Monat bäckt eine Klasse Waffeln, die zu Gunsten unseres Patenkinds in Tansania verkauft werden. In anderen Teilen der Welt ist es nämlich nicht selbstverständlich, dass Kinder die Schule besuchen können.
  • Bei der „Aktion Tagwerk“ haben wir auch schon sehr oft mitgemacht. Dabei arbeiten alle Schülerinnen und Schüler einen Tag lang in Betrieben, die bereit sind, dafür einen Lohn an die „Aktion Tagwerk“ zu bezahlen. Diese unterstützt Projekte für Kinder in afrikanischen Ländern.
  • Im Ergänzenden Angebot am Nachmittag gibt es eine Upcycling-Werkstatt, in der aus alten Sachen, die man eigentlich wegwerfen möchte, neue, nützliche Dinge hergestellt werden.
  • Außerdem haben wir schon an einigen Wettbewerben teilgenommen, in denen es um Umweltschutz und Nachhaltigkeit ging – und haben dabei auch schon gewonnen!

Der Prozess...

... wurde unterstützt von Michael Zoeller von ConzeptIdeen, Münsingen. Unter seiner Anleitung haben alle Klassen Im Schuljahr 2021/22 intensiv an verschiedenen Projekten gearbeitet.

  • Die Grundstufenklassen haben viel über die Haltung von Schafen, ihren Einsatz als Landschaftspfleger auf der Wacholderheide, die Verarbeitung von Milch zu Käse und die Verarbeitung von Schafwolle gelernt.
  • Die Hauptstufe bearbeitete das Thema „Holz“ vom Wald bis zur Herstellung von Möbeln, Zäunen, Papier und sogar ganzen Häusern. Toll waren die Betriebsbesichtigungen beim Schreiner, in der Papierfabrik und beim Fertighaushersteller.
  • Ebenfalls in der Hauptstufe war auch unsere „Mobilität“ ein Thema. Bei dem Besuch einer Fahrradwerkstatt konnte beispielsweise gelernt werden, wie man selbst ein Fahrrad reparieren kann.

Das war alles superinteressant, aber auch ein bisschen viel für ein Schuljahr.

Für die Zukunft ...

... haben wir uns deshalb erst einmal nur ein Modul vorgenommen.
In der Hauptstufe, das sind normalerweise die Klassen 5-9, wollen wir das Thema „Holz“ (angelehnt an die Vorarbeit von Herrn Zoeller) von allen Seiten beleuchten.
Jedes Kind unserer Schule soll mindestens einmal…

  • … das Biosphärenzentrum Schwäbische Alb besucht haben.
  • … mit einer Fachfrau/einem Fachmann im Wald auf Entdeckungsreise gegangen sein.
  • … erfahren, welchen ökologischen Nutzen die Bannwälder in den Kernzonen des Biosphärengebiets haben.
  • … einige Baumarten (Birke, Buche, Fichte…) erkennen können.
  • … die drei wichtigsten Waldfunktionen (Nutzfunktion, Schutzfunktion, Erholungsfunktion) benennen können.
  • … eine schöne Wanderung durch den Wald gemacht haben.
  • … mit dem Werkstoff Holz im Werkunterricht eigene Erfahrungen gesammelt haben.
  • … Holzbearbeitungswerkzeuge und -maschinen benutzt haben.
  • … ein Sägewerk, eine Zimmerei oder eine Schreinerei besichtigt haben.
  • … eine Papierfabrik besichtigt haben.
  • … selbst Papier geschöpft haben.
  • … Berufe im Wald und in der Holzverarbeitung kennengelernt haben.
  • … Papierrecycling als wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung erkannt haben.
  • … Holz als Werkstoff beim Hausbau wahrgenommen haben (Besichtigung bei Schwörer-Haus oder von alten und neuen Fachwerkhäusern)
  • … im Wald junge Birken geschnitten und Birkenkerzen daraus hergestellt haben.
  • … Holz als regenerative Energiequelle kennengelernt haben und fossile von regenerativen Energiequellen unterscheiden können.
  • … den Begriff „Nachhaltigkeit“ am Beispiel Wald erklären können.

Im nächsten Schritt werden wir ein Konzept für die Grundstufe zum Thema „Apfel“ ausarbeiten.

Darüber hinaus beteiligen wir uns als Schule am Projekt „bio-regionale Außer-Haus-Verpflegung“ der Bio-Musterregion Biosphärengebiet Schwäbische Alb und wollen bio-regionale Lebensmittel, sowohl in unserer Schulküche, als auch im Schülercafè, verstärkt einsetzen.
Weitere Infos: https://bio-aus-bw.de/biomusterregionen,Lde/Startseite/Bio-Musterregion+Biosphaerengebiet+Schwaebische+Alb/bio-regionale+Ausser-Haus-Verpflegung

Als Biosphärenschule wollen wir...

... den, uns umgebenden Lebensraum schützen und erhalten und ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit entwickeln.

  • Dies soll durch das Aufzeigen von konkreten Problemen und Herausforderungen in der alltäglichen Lebenswelt geschehen

  • und durch Erfahrungen solidarischer gemeinsamer Arbeit für eine nachhaltige Entwicklung.

  • Anhand von konkreten Aufgabenstellungen sollen Schülerinnen und Schüler Inhalte unter Berücksichtigung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten umsetzen (Nachhaltigkeitsdreieck) und als für sie persönlich und ihre Schulgemeinschaft gewinnbringend erleben.

Unsere Schule soll:

  • Auf regionaler Ebene einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten.

  • Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, als Konsument*innen und Akteur*innen an Bildung für Nachhaltige Entwicklung teilzuhaben und aktiv mitzuwirken.

  • Dies soll durch die handelnde Auseinandersetzung mit Problemstellungen in verschiedenen Unterrichtsmodulen geschehen.

Alle, an der Schule beteiligten Gremien (GLK, Schulkonferenz, Schulträger und Vertreter*innen der SMV) haben der Bewerbung zur „Biosphärenschule“ zugestimmt und wollen sich für die Umsetzung der Ziele engagieren.

Beim Metzinger Stadt- und Heimatfest 2022 haben wir das der Öffentlichkeit mit unserem Beitrag gezeigt: